Burgruine Rotes Schloss
Östlich gegenüber dem Waldsteinhaus erhebt sich eine mächtige Felswand, auf der die Reste der einst mächtigen Veste Waldstein thronen. Diese Burg wird heute oft als Rotes Schloss bezeichnet, da man lange Zeit davon ausging, dass der Palas schon seit seiner Erbauung im 14. Jahrhundert mit roten Ziegeln gedeckt war. Diese Annahme ist aber falsch. Der Name Rotes Schloss rührt daher, dass man Teile der damaligen Burgruine im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) neu eingedeckt hat um dort ein Lager zu errichten. Dieses neue Dach war tatsächlich mit den roten Ziegeln gedeckt, die man heute noch um die Burg herum finden kann. Die Bezeichnung Rotes Schloss ist die Erfindung des Hofer Gymnasialdirektors Helfrecht, der die Anlage in seiner 1795 veröffentlichten Arbeit erstmals so nannte, da er glaubte, dass die Burg schon immer mit roten Ziegeln gedeckt war. Da sich fast alle späteren Forscher daran orientierten, wurde der Begriff eingebürgert. Erst Karl Dietel räumte in seiner Arbeit Der große Waldstein im Fichtelgebirge mit dieser falschen Annahme auf. Durch die Burgpforte gelangt man über Steinstufen in den Innenhof, in dem sich früher verschiedene Gebäude (Torhaus, Wohnturm, Zisterne) befanden. Die Burg ist im 14. Jahrhundert von den Herren von Sparneck erbaut worden, im Hochsommer 1523 wurde sie vom Schwäbischen Bund zerstört (siehe auch Wandereisen-Holzschnitte von 1523). Zeitweise war das Betreten des Roten Schlosses verboten, da akute Einsturzgefahr bestand. Nach der Instandsetzung im Jahr 2008 kann man nun wieder die Ruine von innen besichtigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Grosser_Waldstein
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