Zu den schönsten Aussichtspunkten des Vorderen Bayerischen Waldes zählt zweifellos der 1095 Meter hohe Hirschenstein, der zugleich auch der "Hausberg" der gleichnahmigen Ferienregion ist. Der Aussichtsturm in seiner heutigen Form wurde vor hundert Jahren auf dem Hirschensprung, einer im Süden der Bergkuppe steil abfallenden Felsplatte erbaut und am 14. August 1921 eingeweiht. Bereits 1870 war hier ein mehrfach aufgestockter steinerner Turm entstanden, da der Hirschenstein schon im 19. Jahrhundert ein beliebtes Wanderziel war,. Doch rund 30 Jahre später musste das ursprüngliche Bauwerk zunächst wegen Baufälligkeit gesperrt werden und stürzte im Jahr 1919 ganz ein. Die Überreste dieser alten Aussichtswarte, die gut 100 Meter zurückgezogen vom heutigen Hirschenstein Tum liegen, kann man noch heute gute erkennen. Im Mai 1921 wurde dann der Neubau - finanziert durch Spenden - nach Plänen des Münchner Architekten Vollmann durch Maurermeister Karl aus Ruhmannsfelden begonnen. 50 Jahre später übernahm die Sektion Bernried des Bayerischen Wald Vereins e.V. die Betreuung des Turms. Immer wieder konnte der Verein durch verschiedene Zuschüsse und Spenden die anfallenden Reparaturen in den weiteren Jahren mit enormen Arbeitseinsatz bewältigen. Und so genießen wir auch heute den Rundblick vom Aussichtsturm auf dem Hirschenstein: Im Osten und Nordosten geht der Blick vom Vogelsang über das Gotteszeller Tal, Ruhmannsfelden und Achslach bis zum Arber. Im Süden wandert der Blick das Bernrieder Tal hinaus zur Donau, die Klosterkirche Metten taucht etwas versteckt hinter den Hügeln auf und im Südwesten gleitet der Blick vom Bogenberg über den Gäuboden. Bei klarem Wetter kann man die Alpenkette sehen.

Quelle: Petra Gihl