Bei der Reschbachklause handelt es sich um eine Relikt aus der Zeit der Holztrift. Sie entstand 1860 als neu in Stein gebaute Klause, nachdem die hölzerne Alte Klause von 1848 abgebrochen worden war. Die Staumauer ist 36 Meter lang und staut den Reschbach auf maximal fünf Meter Tiefe an. Dabei entsteht ein etwa 215 Meter breiter Stausee mit einem Fassungsvermögen von etwa 15.000 cbm Wasser. Von 1820 bis 1825 wurde ein Schwellgraben installiert. Dieser ist 2,8 Kilometer lang und verbindet den Reschbach mit der Teufelsbachklause.

Für die Holztrift waren die Stauanlagen (Klausen) eine wichtige Einrichtung, um die Baumstämme ins Tal zu schwemmen. Neben den errichteten Stauanlagen wurden gleichzeitig die Ufer befestigt und Kanäle angelegt. So wurde im 19. Jahrhundert auch der Reschbach nahe der tschechischen Grenze für die Holztrift ausgebaut. In den 1950er Jahren endete die Ära der Holztrift, und die vielen Einrichtungen der Trift verloren ihre eigentliche Funktion.

Der Nationalpark Bayerischer Wald sprach sich für die Erhaltung bzw. Instandhaltung der Reschbachklause aus. Als Relikt einer längst vergangenen Forstwirtschaft dient sie heute als Wanderziel und als Zeitzeugnis. Mit dem Anlegen der Stauanlagen wurde vom Menschen ein künstliches Stillgewässer geschaffen. Dies bot vielen Libellen einen neuen Lebensraum. Die Gemeine Becherjungfer fühlt sich an der Reschbachklause richtig wohl. Andere Arten wie der Hochmoorlaufkäfer büßten einen Großteil ihres natürlichen Lebensraumes ein.

Quelle: Regiowiki