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Die Vijećnica, Nationalbibliothek Bosnien und Herzegowina,
Das Gebäude wurde 1892–1894 nach Plänen des österreichischen Architekten Alexander Wittek als Rathaus erbaut. Es gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des sogenannten pseudo-maurischen Stils. Der österreich-ungarische Erzherzog und Thronfolger Franz Ferdinand besuchte das Rathaus von Sarajevo am 28. Juni 1914 zwischen dem ersten auf ihn gerichteten Attentatsversuch und dem zweiten, tödlichen Attentat. Seit 1947 wurde das Gebäude als National- und Universitätsbibliothek genutzt.
Während der Belagerung von Sarajevo im Bosnienkrieg (1992–1995) wurde die Bibliothek in der Nacht vom 25. zum 26. August 1992 schwer beschädigt. Mehr als 2 Millionen Bücher und Dokumente verbrannten. Unter der Leitung des Architekten Nedžad Mulaomerović wurde das Gebäude, auch mit Fördermitteln der EU, ab 1996 wiedererrichtet und restauriert. Bei der Rekonstruktion halfen unter anderem von früheren Besuchern gemachte Fotos aus privaten Beständen. Weitere Dokumente fanden sich in Archiven in Wien, Budapest und Belgrad. In der ungarischen Zsolnay Porzellanmanufaktur, die schon die ursprünglichen Kacheln an der Aussenfassade hergestellt hatte, fand man deren originale, handgemalte Vorlagen. Auch die neuen Kacheln wurden von Zsolnay angefertigt. Im Mai 2014 wurde die wiedererrichtete Vijećnica eröffnet. Beherbergen soll sie in Zukunft Teile der Stadtverwaltung, der Nationalbibliothek und ein Café.
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